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Zurück ins Arbeits- und Sozialleben
Frank Böker (2. v. l.), Michael Schelp (3. v. l.), Anja Niehaus (4. v. l.) und Dr. Stephan Braune (5. v. l.) führten Jörg Moltrecht (rechts) und David Dathe (links) durch den Neubau und lieferten viele interessante Informationen zum regulären Betrieb. Foto: KD-Bank/Andreas Buck Zurück ins Arbeits- und Sozialleben
Die Johanniter-Ordenshäuser in Bad Oeynhausen erbringen bereits seit 1878 vielfältige Versorgungsleistungen, um physische und psychische Fähigkeiten von Menschen wiederherzustellen, die infolge einer OP oder Erkrankung eingeschränkt wurden. In einem Neubau deckt der Anbieter nun einen zusätzlichen akuten Bedarf unserer Zeit ab: mit einer Post-Covid-Station.
Eine Post-Covid-Erkrankung – eine Erkrankung, bei der die Symptome mehr als zwölf Wochen nach einer Coronavirus-Infektion noch andauern – wirkt sich auf alle Lebensbereiche negativ aus. Zu den körperlichen Beschwerden und Einschränkungen kommen psychische hinzu. Nicht mehr zur Arbeit gehen zu können, verstärkt das Empfinden der Isolation von allem, was alltäglich und ordnend ist. Viele Betroffene leiden zusätzlich darunter, ihr Umfeld in ihre schwierige Situation hineinzuziehen. Für einen erfolgreichen Genesungsprozess werden Reha-Plätze dringend benötigt.
Den Bedarf erkannt und bedient
Die Johanniter-Ordenshäuser leisten einen wichtigen Beitrag, diese Versorgungslücke zu schließen: In dem 2024 eröffneten Teilneubau ihrer Reha-Klinik in Bad Oeynhausen stehen von den insgesamt 51 barrierefrei gestalteten Einzelzimmern 16 ausschließlich für Post-Covid-Patientinnen und -Patienten bereit. Im Nu waren alle Plätze belegt. Aus ganz Deutschland kommen Anfragen.
„Die Johanniter-Ordenshäuser bieten ein multimodales neurorehabilitatives Behandlungskonzept“, so Anja Niehaus, Qualitätsmanagement/Therapieleitung und sie erläutert den Fachbegriff: Gemeinsam mit Physio-, Sport- und Ergotherapeuten, Psychologen und Logopäden setzt sich das Klinikfachpersonal für gesundheitliche Fortschritte der Patientinnen und Patienten ein. Auf die internistische, kardiologische und orthopädische Expertise der weiteren Reha-Abteilungen im Hause kann es zugreifen.

Gemeinsam Fortschritte machen
„Die Patientinnen und Patienten kommen immer in Gruppen zu uns. Das bietet ihnen die Gelegenheit zum Austausch über ihre Erfahrungen und Anliegen untereinander“, so der langjährige Chefarzt der Neurologischen Abteilung, Dr. Stephan Braune, Facharzt für Neurologie, Sozialmedizin und Rehabilitationswesen. Den Post-Covid-Patientinnen und -Patienten sollen Angebote gemacht werden, die sie fördern, sie aber nicht überlasten, lautet der therapeutische Ansatz. Letztlich sollen sie durch die mindestens dreiwöchige Reha wieder fit für den Job, andere Alltagsaufgaben, private und soziale Aktivitäten werden.
„Die Johanniter-Ordenshäuser haben einen aktuellen Bedarf in der Gesundheitsversorgung erkannt und reagiert. Ihr exakt darauf abgestimmtes Behandlungskonzept einschließlich der baulichen Umsetzung haben uns als Finanzierungspartner überzeugt“, sagt Jörg Moltrecht, Vorstand Bank für Kirche und Diakonie. Die kirchliche Genossenschaftsbank stellte das Darlehen des insgesamt 9,5 Millionen Euro teuren Gebäudes bereit. 1,3 Millionen Euro konnten aufgrund der Energieeffizienzklasse des Neubaus über die KfW eingeworben werden.
„Uns war es ganz wichtig, dass der Betrieb unserer bisherigen Reha-Klinik während der gesamten Bauphase nicht beeinträchtigt wird“, sagt Michael Schelp, Geschäftsführer der Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhausen. Das hatte nicht nur Kostengründe. Das bereits im 19. Jahrhundert gestartete Versorgungsangebot der Johanniter-Ordenshäuser mit seinen heute 330 stationären sowie 30 Plätzen in der ambulanten Rehabilitation sollte der Region durchgängig verfügbar bleiben.
Kaum hatte der Kostenträger – primär die Deutsche Rentenversicherung – das Vorhaben genehmigt, ging es los. Auf dem Klinikgrundstück wurde binnen 18 Monaten der Neubau errichtet: mit Tiefgarage, Neurokognitiver Intensiv-Rehabilitation im Erdgeschoss, der Abteilung für neurologische und interdisziplinäre Heilverfahren in den oberen Stockwerken.

Neueste Technik und ökologische Optimierungen
Bei der Planung des Neubaus galt es, modernste Technik und Ausstattung mit den ökologischen Zielen des Bauherrn und dem Patientenwohl zu verbinden. „Obwohl etwas teurer in der Anschaffung, haben wir uns für eine Fußbodenheizung in allen Zimmern entschieden“, so Schelp. Neben Behaglichkeit hat das einen energetischen Vorteil: Die Vorlauftemperatur der Heizanlage kann niedriger sein, weniger Energie wird benötigt, was sich positiv auf die Betriebskosten auswirkt. Auf dem Dach gibt es eine Photovoltaikanlage für die Stromversorgung. Nicht zuletzt ist das Gebäude an das Nahwärmenetz angeschlossen, in dem die Wärme aus Biomethan erzeugt wird.
Den Neubau toppt eine Besonderheit: Im obersten Stockwerk gibt es acht barrierefreie, rollstuhlgerechte Wohnungen mit je 40 bis 50 Quadratmetern. Vermietet werden diese vorrangig an ältere Menschen, die zudem die Möglichkeit haben, ärztliche Behandlungen im eigenen Medizinischen Versorgungszentrum zu nutzen ebenso wie ambulante Therapieangebote. Die vielfältigen Leistungen des Teams der Johanniter-Ordenshäuser finden sie somit unter dem gleichen Dach wie ihr eigenes Zuhause. Für Frank Böker, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Johanniter GmbH, ist dies ein repräsentatives Beispiel, wie sich die Johanniter mit ihren 120 stationären Einrichtungen auch ganz neuen Konzepten in den Bereichen Gesundheit und Pflege öffnen: „Wir planen und bauen so, dass wir aktuelle und absehbare Bedürfnisse der Menschen abdecken.“
„Der Neubau ist rundum gelungen. Wir sind sehr dankbar dafür, dass alles so zügig und reibungslos gelaufen ist – einschließlich der Finanzierung“, so Schelp. „Dabei war es sehr hilfreich, dass die KD-Bank unsere Branche und deren derzeit allgemein sehr schwierige Rahmenbedingungen genau kennt. So konnten wir gleich durchstarten und gemeinsam eine für uns passende Lösung erarbeiten.“ – „Die vertrauensvolle Partnerschaft auf Augenhöhe mit dem Kunden und unsere frühe Beteiligung an der Planung ermöglichten es, eine bedarfsgerechte Finanzierung für dieses wichtige Bauprojekt gemeinsam zu erarbeiten“, sagt David Dathe, Abteilungsdirektor Diakonie & Sozialwirtschaft Nord-West.

Die Johanniter-Ordenshäuser
Die Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhausen wurden 1878 unter dem Namen „Johanniter-Hospital, Asyl für bedürftige Badegäste“ in Bad Oeynhausen mit zunächst 24 Plätzen gegründet. Seitdem entwickelte sich die Einrichtung zu einem modernen Rehabilitationszentrum mit 330 stationären sowie 30 Plätzen in der ambulanten Rehabilitation. Zum Angebot gehören darüber hinaus eine Heilmittelambulanz (Therapie auf Rezept), Verhinderungspflege und ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) mit sieben Kassenarztsitzen.
Die Johanniter GmbH
Die Johanniter GmbH vereint bundesweit 20 Krankenhäuser, Fach- und Rehabilitationskliniken sowie gut 60 Kassenarztsitze in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Sie alle teilen den Grundsatz höchster medizinischer und pflegerischer Qualitätsstandards.

Auf diese globalen Nachhaltigkeitsziele, Sustainable Development Goals (SDG), zahlt das Projekt ein:




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