Investieren in gute Wege.
Wo lernen tierisch Spaß macht

Wo lernen tierisch Spaß macht
Die Förderschule des Johannes-Falk-Hauses des Evangelischen Kirchenkreises Herford setzt auf ein bedarfsorientiertes individuelles Förderkonzept. Mithilfe eines Kredits der KD-Bank und unterstützt durch den Landkreis und die Bezirksregierung richtet die Schule das Konzept auf die Zukunft aus.
Schon gewusst? Bienen sehen Farben anders als Menschen. Viele Kinder und Jugendliche im Johannes-Falk-Haus im ostwestfälischen Hiddenhausen wissen es sogar noch genauer: Bienen sehen kein Rot. Warum sie trotzdem auch die roten Blumen umschwirren, wie sie Nektar sammeln und warum Bienen in einem intakten Ökosystem dringend gebraucht werden – dies und vieles mehr lernen und erleben sie in der Förderschule für junge Menschen mit Schwerpunkt geistige Entwicklung.
Pferde, Hunde, Ziegen, seit 2021 auch ein erstes Bienenvolk im eigenen Schulgarten sind Thema im Unterricht. Sie werden zum Streichel-, Staun-, Reit- oder Fürsorge-Erlebnis in Arbeitsgemeinschaften und anderen schulischen Auszeiten, teilweise über externe Kooperationen. „Gerade die Bienen haben ein großes Potenzial, Kinder und Jugendliche für die Natur zu begeistern“, sagt Anke Scholz. Die Natur- und Wildnispädagogin und zahlreiche Eltern führen viele Fortschritte in der Entwicklung der jungen Menschen auf den Umgang mit den Tieren zurück: eine bessere Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit, ein höheres Verantwortungsbewusstsein, mehr Selbstvertrauen …

Selbstständigkeit und Inklusion leben lernen
„Die tiergestützte Pädagogik ist ein wichtiger Teil unserer fachlich fundierten Pädagogik und dient unserem übergeordneten Ziel: der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler“, sagt Schulleiter Axel Grothe. Neben dem Unterricht im Klassenraum – je zwei Lehrkräfte betreuen in der Regel zehn Schülerinnen und Schüler – gibt es vielfältige Angebote: zum Sporttreiben, für kreative Handarbeiten, zum gemeinsamen Singen, einen Gemüsegarten … In vielfältiger Weise fördert das Team der Ganztagsschule die Wahrnehmung, Motorik, Sprache, das Denken und Handeln ihrer Schützlinge – dem Bedarf entsprechend mit unterschiedlichen Schwerpunkten, stets mit dem Ziel, sie für ein eigenständig geführtes Leben und die Integration in der Gesellschaft zu befähigen.
Die Schule ist die einzige Förderschule im nordrhein-westfälischen Kreis Herford. Sie liegt direkt im Zentrum von Lippinghausen, einem Ortsteil von Hiddenhausen, und ist so eng an das kommunale Geschehen angebunden. Die Kinder durchlaufen vier Jahrgangsstufen: Unter-, Mittel- und Oberstufe sowie eine Berufspraxisstufe als Vorbereitung auf den Ernst des Lebens.
Das Ziel laute, ein passendes Anschlussangebot am Ende der Schulzeit finden. „Eine lebenspraktische Qualifikation ist so wichtig. Deshalb fördern wir unsere Schülerinnen und Schüler sehr individuell“, sagt Grothe. Das gelte sogar tagesformabhängig: „Wenn dem Fahrer im Schulbus etwas Außergewöhnliches auffällt oder wir im pädagogischen Team feststellen, dass eine Schülerin oder ein Schüler kurzfristig besondere Aufmerksamkeit benötigt, stimmen wir uns zu einer passenden Maßnahme ab. Wir haben es in der Schule mit einem breiten Spektrum an individuellen Förderbedarfen zu tun: von Autismus bis Traumatisierung. Da helfen allgemeingültige Lösungen oft nicht weiter.“
„Unser tägliches Handeln und Arbeiten ist geprägt vom christlichen Menschenbild und von christlichen Werten. Im Bewusstsein dieses diakonischen Selbstverständnisses leben wir Schule“, lautet ein Leitsatz im Johannes-Falk-Haus. Steigende Anmeldungszahlen bestätigen das stimmige Bildungskonzept der Förderschule. Mit inzwischen rund 300 Schülerinnen und Schülern war der 1981 eröffnete Gebäudekomplex zu klein geworden. Ein Teil der Infrastruktur war in die Jahre gekommen.
Das Gebäude zukunftsfähig ausrichten
Deshalb entschied sich der Evangelische Kirchenkreis Herford als Träger der Schule für ein umfangreiches Maßnahmenpaket mit Sanierung, Umbau, Modernisierung und Erweiterung. Die Bauarbeiten starteten 2020 und werden mindestens bis 2027 dauern. „Die größte Herausforderung: Der Schulbetrieb läuft parallel weiter“, sagt Grothe. Lehrer-, Eltern- und Schülerschaft ziehen an einem Strang, denn sie freuen sich auf zusätzliche Klassenräume, eine neue Sporthalle, ein neues Therapieschwimmbecken, einen neuen Trampolinraum, ein helleres und moderneres Raumkonzept sowie auf die Beseitigung von Alterserscheinungen am und im Gebäude – etwa durch die energetische Sanierung der Dächer oder die Erneuerung aller Sanitärbereiche. Außerdem erhält die Schule eine unterstützende Wärmepumpe und eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach der Sporthalle. Die Mensaküche wird ebenfalls an die veränderten Bedürfnisse der Schule angepasst. Mehr als 17,5 Millionen Euro kosten die Investitionen in eine schöne Schulzeit im Johannes-Falk-Haus.

Ein Beirat stärkt die Ziele der Schule
Vor zehn Jahren hat der Kirchenkreis Herford einen Beirat für die Schule initiiert. Diesem gehören – Stand Frühsommer – 18 Vertreterinnen und Vertreter des „Sozialraums“ der Region Herford an: der Landrat, zwei Bürgermeister, der Superintendent, ein Kinderarzt, die Elternpflegschaft, Vertreter von Service-Clubs, eines großen regionalen Unternehmens und der Bezirksregierung sowie der Schulleiter. „Wir stehen voll hinter der Schule – ebenso wie der Beirat, der wichtige Unterstützung leistet und Akteurinnen und Akteure aus Politik, Wirtschaft, Kirche, Pädagogik, Elternschaft und engagierter Bürgerschaft miteinander vernetzt“, sagt Superintendent Dr. Olaf Reinmuth.
Finanzierungsmodell profitiert von früheren Projekten
Die Bank für Kirche und Diakonie hat für die Baumaßnahme zwei Darlehen bereitgestellt. „Bei den Vertragsgesprächen konnten wir an die vertrauensvolle Zusammenarbeit bei früheren gemeinsamen Projekten mit dem Kirchenkreis anknüpfen“, sagt Ilona Pollach, Vorständin Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank). „Neben diesen Erfahrungen und Kenntnissen der Kundenanforderungen konnten wir mit etwas günstigeren Konditionen als die regionalen Mitbewerber punkten“, so Dominik Göckener, Bereichsdirektor Kirche & Stiftungen KD-Bank. Die Bezirksregierung Detmold und der Landkreis Herford sind bei der Darlehensausgestaltung als weitere Kooperationspartner eingebunden.
Gerade mit Blick auf die lange Bauzeit war es dem Kirchenkreis wichtig, zügig zu starten. „Bereits vier Monate nach dem Erstgespräch gab es für unser Finanzierungsmodell grünes Licht“, erinnert sich Tobias Westermann, Regionaldirektor Kirche & Stiftungen West KD-Bank. Für das „kleinere“ Darlehen übernimmt der Regierungsbezirk Detmold die Zinsen, für das „größere“ übernimmt der Kreis Herford Zinsen und Tilgung.
Auf diese globalen Nachhaltigkeitsziele, Sustainable Development Goals (SDG), zahlt das Projekt ein:





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